Outfit: Konsum-Konflikt

Hallo ihr Lieben 
Wie versprochen habe ich es nach Ewigkeiten wieder geschafft ein Outfit zu shooten, diesmal mit der lieben und talentierten Makeila. Aber es fühlt sich gerade etwas schräg an, dass ich nach wirklich so langer Zeit wieder ein Outfit-Post abtippe. Schließlich ist es schon fast ein Jahr her, dass ich einen Look beworben und zu den einzelnen Kombinationsmöglichkeiten und Fashion-Teilen getextet habe. Und die Pause war nicht ohne Grund. Doch was ist passiert, was hat sich geändert?


Pullover Second Hand | Kleid Bohoo | Jacke Tally Weijl | Schuhe sacha
(alle Teile sind nicht mehr aktuell und aus vergangenen Kollektionen)

Die moralische Frage "Was brauche ich wirklich?"

Ich muss gestehen: Ich war noch nie die typische Fashion-Bloggerin. Die neusten Trends und It-Teile oder ausgefallene Kombinationen standen für mich nie an erster Stelle. Schließlich machte es mir Spaß meine Teile so zusammenzusetzen, dass ich sie gerne anzog. Dass meine Outfits meine momentane Stimmung ausdrückten und ich mich in ihnen wohl fühlte. Dass sie alltagstauglich sind. Klar hatte ich auch Spaß daran neue Sachen und Trends auszuprobieren. Herumzuexperimentieren. Um aus meiner Comfort-Zone zu entkommen und neue Seiten von mir kennen zu lernen. 

Doch nach einer Zeit verlor ich mit jedem neuen Outfit und neuem Teil immer mehr die Lust daran mir coole Looks auszudenken, sie zu präsentieren und über diese Sachen auf Teufel komm‘ raus einen Text zu verfassen. Es fühlte sich nicht richtig an euch mit Affiliate-Links vollzuballern, nur damit der Post professioneller wirkt. „Immerhin machten es auch die anderen Fashion-Blogger so.“ - Versteht mich nicht falsch, ich verurteile diese Art von Posts nicht – schließlich darf jeder das machen, was ihm oder ihr gefällt. Es war nur nicht mein Stil, meine Passion. Und wer bin ich schon, der euch vorschlägt, welche Kombinationen empfehlenswert sind. Denn: Probiert euch einfach aus, in Farbe, Form und Größe. Kombiniert wie ihr lustig seid! Worauf ihr in dem Moment Bock habt, Spaß habt!

Neben den Zweifeln meiner „Berechtigung“ als Fashion-Blogger gab es zudem einen weiteren m.M.n. großen Kritik-Punkt an dieser Branche: Der Konsum. Denn es geht automatisch einher, dass Fashionteile beworben werden, die meistens nächste Saison wieder aus der Mode sind. Dass man nur erfolgreich ist, wenn man -für die große Masse- die neusten Trends trägt, „in“ ist. Zwischen Inspiration, Aktualität und Konsum - ein Dilemma

Mit der Zeit fragte ich mich: „Will ich das wirklich?“ – denn ich merkte wie kurzlebig die Freude bei neugekauften Sachen war und ich hinterfragte mein Shopping-Verhalten. „Was brauche ich denn wirklich? Muss ich tatsächlich regelmäßig Fashion-Teile einkaufen, um mich für einen kurzen Augenblick zu freuen?“ Ich meine: Mein Kleiderschrank ist gut gefüllt, vereinzelnde Teile hatte ich viel zu selten bzw. noch nie an. Was macht die Fashion-Szene mit mir?





Und wie geht es hier nun weiter?

Um es kurz zufassen: Ich konnte auf dem Blog nicht so weitermachen, wie bisher. Es wäre heuchlerisch, denn es wäre nicht ich gewesen - mit meinen Überzeugungen, meinen Werten. Auch wenn es mir nach wie vor total Spaß macht mich und meine Persönlichkeit mit Kleidung auszudrücken: Es geht auch anders. Weg von Wegwerf-Teilen, von denen man nach einigen Wochen die Nase voll hat und diese nur gekauft hat, weil Influencer xy sie beworben hat. Und hin zu einem Bewusstsein für die Dinge, die man wirklich braucht, die zeitlos sind und die man immer und immer wieder gerne und anders anzieht. Denn macht es nicht viel mehr Spaß Klamotten auch mal neu zu kombinieren und sie länger schön zu finden, als nur für eine Saison? 

Im Sommer habe ich eine kleine Challenge angefangen: Alte Kleidung neu kombinieren. Also Fashion-Teile, die man lange oder noch gar nicht getragen hatte mal mit anderen Sachen zu tragen und experimentierfreudig zu sein! Einfach um herauszufinden, ob ihr den Klamotten doch noch eine Chance gebt oder sie eventuell sogar spenden bzw. verschenken könnt. Nehmt die Herausforderung an, macht mit und schaut, was ihr wirklich braucht.

Jeder fängt klein an und ich bin definitiv erst am Anfang meiner Reise. Fashion bleibt mir als Leidenschaft erhalten, nur möchte ich nun anders damit umgehen. Nicht den Konsum zelebrieren, sondern darauf aufmerksam machen, dass man mit dem Vorhandenen schon eine Menge anfangen kann, seinen Besitz neu überdenken soll. Dankbar sein sollte, überhaupt warme Kleidung zu besitzen und nicht ungenügsam zu sein, immer mehr zu wollen. Bereits kleine Sachen schätzen zu lernen und neue wert zu schätzen. Denn der Konsum macht uns gierig, wir nehmen die Sachen als selbstverständlich wahr. Und das soll doch so nicht sein!

Wie steht ihr zu diesem Thema, habt ihr euch damit bereits beschäftigt? Wie sehen eure Ansätze aus?







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2 moments

  1. ich finde es ist ein schwieriges thema weil einerseits wollen wir umweltbewusst sein aber andererseits auch nicht die gleiche jacke auf jedem foto tragen... ich selbst habe aber auch vor, mal wieder alte teile neu zu kombinieren, denn jede woche was neues zu haben - davon halte ich auch nichts. leider wird es aber teilweise durch die gesellschaft oder soziale medien so vermittelt, als würde man das brauchen.

    Sandy GOLDEN SHIMMER

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    1. Liebe Sandy, vielen Dank erstmal für deine Antwort :) Es ist definitiv ein schwieriges Thema, weshalb auch jeder für sich selbst entscheiden muss, wie er oder sie damit umgeht :) Aber dein Ansatz finde ich auch schön! Und leider hast du damit vollkommen recht, aber wenn man bewusster mit dieser Information umgeht und sich selbst hinterfragt, ob man die Sachen tatsächlich braucht oder -wie du es sagst- das "Haben-wollen-Gefühl" nur durch Andere vermittelt wurde, ist ja schon ein wichtiger Schritt getan :) Liebste Grüße und dir einen guten Rutsch ins neue Jahr ♡

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